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Downset + Maroon + Demean live

im Marburger KFZ am 28.03.2005 (von Markus)

 

Wenn eine großartige Metalcore Band wie Maroon den Gang in die schnuckelige Studentenstadt Marburg antritt, gibt es für dort ansässige Hardcore Jünger und Metaller gleichermaßen kein Halten mehr, wenn sie dann auch noch die Urväter des Crossovers Downset im Gepäck haben, führt das zu einem bis zum Bersten gefüllten Konzertsaal und einer phantastischen Stimmung während des gesamten Auftritts. Der in der Nähe des Stadtzentrums gelegene Laden KFZ konnte sich am Abend des 28.03.2005 jedenfalls nicht über zu wenige Besucher beklagen, denn die Freunde der etwas härteren Gangart drängten sich in Scharen in den zugegebenermaßen etwas kleineren Club und hatten eine gehörige Portion Vorfreude mitgebracht. Diese Tatsache änderte jedoch nichts daran, dass sich ein Großteil des anwesenden Publikums die erste völlig unbekannte Band schenkte und lieber dem Alkoholkonsum zusprach. Auch der Verfasser dieser Zeilen zog es vor, sich ein paar Bierchen zu genehmigen, anstatt sich mit der ersten Combo Demean auseinander zu setzen. Verpasst hatte man dadurch einigen Aussagen zufolge nichts, denn die Band bot scheinbar stinknormalen Hardcore ohne nennenswerte Highlights.

Als Maroon dann jedoch die Bühne betraten änderte sich die Gemütslage der anwesenden Fans schlagartig. Die Jungs aus good old Germany überzeugten von der ersten bis zur letzten Sekunde und warfen  Hassbrocken wie „The worlds havoc“ oder „Without a face“ mit voller Inbrunst in die tobende Meute. Der Sound, der aus den Lautsprecherboxen tönte, wirkte sehr transparent und wusste das gesamte Set lang zu gefallen. Ebenso die Fingerfertigkeit der beiden Gitarristen, die wirklich massenhaft geile Riffs in die Halle warfen. Vor der Bühne entwickelte sich ein amtliches Moshpit, indem Hardcore Kids ihre Spinkicks auspacken durften und Metaller ihre Rüben schütteln konnten. Man durfte ins Mikro brüllen und auch eine Wall of death gab es zu sehen. Sänger Andre Moraweck gehört zwar nicht zu den attraktivsten seiner Zunft, konnte aber durch imposantes Posing und coole Ansagen der Marke „Metal und Hardcore – für mich ist das sowieso dasselbe paar Schuhe“ bei den Fans punkten. Auch in kleineren Hallen scheinen Maroon stets darauf bedacht zu sein, an die Grenzen des für sie Machbaren zu gehen, auch wenn die Striptease-Einlage des Sängers am Ende des Sets sowie das ständige Rumgerotze der gesamten Maroon Belegschaft sicherlich Geschmackssache waren. Das Songmaterial war größtenteils dem grandiosen 2004er Zweitwerk „Endorsed by hate“ entliehen, wenn auch das Debutalbum „Antagonist“ mit dem ein oder anderen Song bedacht wurde. Maroon sind jedenfalls auf dem Sprung nach oben und wer bei diesem Auftritt zugegen sein durfte, kann dieser These eigentlich nur beipflichten. Sehr lobend zu erwähnen gilt es auch noch, dass die Kapelle auf unnötiges Straight edge-Gelaber verzichtete und sich stattdessen lieber auf die Musik konzentrierte. Wirklich ein jederzeit ehrlich wirkender und schweißtreibender Auftritt.

Nach einer kurzen Pause war es dann Zeit für Downset aus Amiland. Anfang bis Mitte der Neunziger im Zuge des Crossover-Wahns(sinns) hatte die Band vor ausverkauften Hallen gespielt und so manchen Konzertsaal in Schutt und Asche verwandelt, trotzdem schien es der sympathischen Combo nichts auszumachen, heutzutage vor etwas weniger Leuten loszurocken, da man der Band ihre Spielfreude absolut ansehen konnte. Mit überdimensional großen, aus Papier gebastelten Joints stürmten sie die Bühne und hatten von Anfang an die Lacher des Publikums auf ihrer Seite. Neben allerlei Spaßeinlagen hatte die Combo aber auch noch jede Menge Musik zu bieten.  Neunziger Jahre Crossover mit harten Gitarren und Rapeinsprengseln hieß die Devise. Downset nahmen das Publikum mit auf eine Zeitreise und spielten Musik aus einer Entwicklungsphase der harten Musik, in der Biohazzard und Konsorten der ganz große internationale Durchbruch prophezeit wurde. Dem Publikum schien dieser Trip in die jüngere Vergangenheit zu gefallen und so pogte sich die Belegschaft freudig durch die riffbetonten Kompositionen der Amis, sogar ein Circle Pit wurde gestartet. Da machte es auch nichts, dass sich längst nicht alle Stücke der Band als absolute Granaten herausstellten und sich die Songs im Verlauf des Sets auch ein wenig ähnelten. Spätestens als der zuvor mehrfach geforderte Überhit „Anger“ den Auftritt würdig beendete, gab es in der Halle kein halten mehr und der Club verwandelte sich in einen tobenden Mob. Danach stiegen die Helden von gestern von der Bühne und hinterließen reichlich glückliche Gesichter.

Alles in allem war der Konzertabend im KFZ eine ziemlich coole Angelegenheit, auch wenn Maroon meiner Meinung nach der Headliner Status zugestanden hätte werden müssen. Wir kommen mit Sicherheit wieder!

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